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Spaziergang durch die Ruinen der Oberstadt

So viele Tempelruinen, Brunnen, Wege… Besonders lange sitzen wir im Rundtempel der Aphrodite, bei den Griechen die Göttin der Liebe und der Schönheit. Wir genießen die wunderbare Aussicht auf das Meer, rechter Hand schaut Kos um die Ecke und links kann man, bei guter Sicht, sogar Rhodos erkennen. So erspähten die Einwohner der Stadt Besucher schon von weitem und konnten in Ruhe entscheiden ob Freund oder Feind, um dann die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen.

Auf dem dicken Stein, auf dem ich es mir bequem gemacht habe, stand einst die lebensgroße Statue der nackten Aphrodite, die wohl erste nackte Darstellung des weiblichen Körpers in der Antike. In der linken Hand das Handtuch, mit der anderen ihre Blöße bedeckend, ist sie auf dem Weg ins Bad um ihre Jungfräulichkeit wieder zu erlangen. Sie soll wunderbar sexy gewesen sein, immens viele Kopien wurden von ihr angefertigt. Das Original ist leider verschollen. Damit sie von allen Seiten bewundert werden konnte hatte man ihr einen offenen Rundtempel von 17 m Durchmesser gebaut, umgeben mit 18 korinthischen Säulen. Genau dort wo wir jetzt sitzen.