An der Wasserfront haben sich etliche Lokale und kleine Pensionen etabliert, Orhaniye-Plage nenn ich das immer. Orhaniye-City, das eigentliche Dorf, liegt weit hinten im Tal, umrahmt von hohen, pinienbewachsenen steilen Bergen. Mitten im Grün liegen verstreut die Häuser, jedes mit einem Gemüsegarten herum und dazwischen Felder, die das ganze Jahr über bewirtschaftet werden. Der Boden ist saftig und durch das viele Grundwasser ist es möglich, auch im trockenen Sommer zu ernten. Wir lugen über die Zäune und können die meisten Gewächse auch bestimmen: Da sind Tomaten, Maulbeeren, Rhizinus, Walnuss, nur bei einem Feld ratlose Gesichter: sieht aus wie Klee, aber doch anders. Genaues gucken, ein wenig mit den Fingern in der Erde gewühlt und dann die Erkenntnis: Erdnüsse. „Ich dachte Nüsse hängen immer am Baum oder Strauch: Kokosnüsse, Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln – nun weiß ich auch, warum die Erdnüsse Erd-nüsse heißen - man lernt nie aus.“ Helgas neue Erkenntnis.
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