Nach den ersten Metern bleiben wir schon im Garten stehen und diskutieren über Bananen. Eine dicke Blüte mit Früchten hängt vom Baum herunter, aber die Bananen sind noch zu grün zum Verspeisen. Sie werden hier an der Staude auch nicht richtig reif, man erntet die Minibananen unreif und legt sie dann noch ein paar Tage in die Sonne. Und wie sie dann schmecken! Da kommen die Früchte aus Mittel- und Südamerika nicht mit. Weiter östlich, im Süden der Türkei, werden die kleinen Bananen angebaut und gelangen auch hier in der Westtürkei auf den Markt. Eine Delikatesse.
Selimiye ist ein kleines Fischer- und Bauerndorf, das in den letzten Jahren durch den hier langsam entstehenden Tourismus eine neue Einnahmequelle entdeckt hat. In den Schulsommerferien verbringen hier viele Einheimische aus den Großstädten ihren Urlaub, und Segler legen für eine Nacht an einem der vielen Restaurantstege an. Hier existieren zwei Welten ganz nah nebeneinander: Vor dem „Palmetto Beach Hotel“ trägt eine Dame ihr Feuerholz auf dem Rücken heim und die Pussi im Fenster des Kuhstalls lässt der selbst gemachte Silberschmuck wenige Meter weiter kalt.
Am Ende der Straße, zwischen den Hotels und Pensionen, die alte Werft. Hier werden Fischerboote und Gulets, die typisch türkischen Holzboote, gewartet, repariert und gebaut (näheres zu Gulets siehe unter Bozburun).
Im Sommer ist hier nicht so viel zu tun, aber wenn die Schiffe im Herbst von ihren Touren zurückkommen, beginnt die Hochsaison. Große Hallen mit Kran und Werkstätten sucht man hier vergeblich. Ein kleiner Slip, eine Bretterbude mit Kreissäge – und schon ist die Werft fertig. Wir sind überrascht, mit wie wenigen Mitteln gearbeitet werden kann.