Ehe der Vertrag aber wirksam wurde landete Atatürk in Samsun (heute als Feiertag jährlich begangen) und organisierte den nationalen Widerstand. Nach einem mehrjährigen, zum Teil recht blutigen Befreiungskampf, wurde ein neuer Vertrag unterzeichnet der der heutigen Türkei 1923 die Unabhängigkeit zusicherte. Die Grenzen wurden neu gezogen und Atatürk, mit richtigem Namen Mustafa Kemal Pascha, wurde Staatspräsident. Er starb nur 15 Jahre später, viel zu früh, aber kaum ein anderer Staatsmann hat in so kurzer Zeit so viel bewegt. Sein Ziel war es sein Land von der osmanisch-islamischen Tradition zu befreien und den westlichen Demokratien anzugleichen. Er trennte Religion und Staat, anstelle des Islamischen Rechts wurde das Schweizer Zivilrecht und das italienische Strafrecht eingeführt (die Frau dem Mann also gleichgestellt und die Vielehe abgeschafft), die arabische Schrift wurde von der lateinischen abgelöst, Schulen und Hochschulen gebaut und die Schulpflicht eingeführt, das Kopftuch abgeschafft (ist auch heute noch an Schulen und Hochschulen verboten), Verlegung des moslemischen Ruhetags von Freitag auf den Sonntag und und und.
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